Der Maulwurf – Spiegel-Bericht vom 26.08.1985

Der Maulwurf – Spiegel-Bericht vom 26.08.1985

Ausgerechnet der Sicherheitsbeauftragte der Bundesgrenzschutzdirektion Franz-Arthur Roski spionierte für die DDR. Er verriet, so die Ermittler, alles über fälschungssichere Ausweise, internen Datenfunk und aktuelle Fahndungen.

Diese Geschichte steht auch im Buch „Grenzgänger“ Auf Streife am Eisernen Vorhang von Otto Oeder. Nachdem der Meisterspion zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden war, erklärte er sich bereit, für die Sicherheitsorgane der BRD einen Lehrfilm zu drehen, wobei er als „Hauptdarsteller“ fungierte. Deshalb wurde er von seiner Justizvollzugsanstalt in Hessen nach Hof verlegt. Von dort wurde er täglich mit dem Polizeiauto der GPS Bad Steben zu den Drehorten Haltepunkt der DB Hölle (beim Höllensprudelwerk), Höllental, Bahnhof Lichtenberg und dem Grenzbach Muschwitz im Ullsteinpark (Schleusungsstelle) gebracht. Abends ging es wieder zurück in den „Knast“ nach Hof. Während dieser Fahrten hatte er Gelegenheit mir seine Geschichte zu erzählen, wobei er sehr zugänglich war. Er war höflich, freundlich und kumpelhaft. Unsere Aufgabe war, während der Dreharbeiten einen Sprung über den Grenzbach Muschwitz in die DDR zu verhindern. Denn „drüben“ wartete bestimmt schon die Stasi um ihn zu übernehmen, da die Dreharbeiten nicht lange unbemerkt geblieben sind.

Der Maulwurf, Bericht im Spiegel 35 vom 26.08.1985

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